Die Webseiten von Agenturen, so sagt man, seien die übelsten, da sich die Agenturen um Ihre Kunden kümmern und nicht um ihren eigenen Auftritt. Natürlich sollte das nicht so sein, weder bei Agenturen noch bei anderen Unternehmen. Da die Wordpress-Vorlage meines Blogs aus dem Jahre 2009 abgetreten ist, sie wurde nicht mehr weiter entwickelt, habe ich den Rucksack gepackt und mir einen neuen Weg für mein Content Marketing gesucht. Nun ist der erste Gipfel bestiegen: Endlich steht sie bergerfrischt in der Öffentlichkeit und wird dort ihre Dienste erweisen. Nomen est Omen (Bis=zwei, Culm=Gipfel): Kaum ist einer bestiegen, geht’s zum nächsten. Jedoch nicht, ohne den Gipfelerfolg gebührend gefeiert zu haben. Ein Rückblick und Ausblick.
Meine Story
Wie Sie sehen, hat weder mein Name, meine Domain, meine Story noch das Corporate Design gänzlich geändert: Am liebsten mache ich mich auf zu einem aussichtsreichen Gipfel. Bevor wir uns gemeinsam auf eine Wanderung oder Bergtour machen, tauschen wir Informationen dazu aus, was wir dafür brauchen, sei es an Erfahrung, Ausrüstung oder an Fitness. Ob die Voraussetzungen für die Tour erfüllt sind, will überprüft sein. Fahren wir mit dem Auto oder der SBB? Können mit einer Luftseilbahn Höhenmeter sparen (neben einer Luftseilbahn hoch zu wandern erfüllt wenige Bergwanderer mit besonderer Begeisterung) oder gehen wir den Massen aus dem Weg? Das Vorgehen vereinbaren wir vor dem Abmarsch, das detaillierte Programm wird verteilt. Oft sind vor dem Start auch noch persönliche Fragen zu beantworten.
Meiner Story liegt der Gipfelaufstieg zum Piz Bernina zu Grunde. Vor vielen Jahren sah ich mal eine schöne Postkarte und dachte verträumt: «Da komme ich nie rauf. War da schon mal jemand oben?» Auf meiner Postkarte sah das unwegsame Gebirge wirklich nicht danach aus. 20 Jahre später, am 1. August 2003 fuhr ich mit der Rhäthischen Bahn ins Engadin und mit der Luftseilbahn auf die Diavolezza. Morgens um 5 Uhr ging’s zu Fuss weiter zum Piz Palü (3900 m), zur Marco e Rosa Hütte und am nächsten Tag via den schmalen Grat (den Spallagrat hinter meinem Rücken), auf den Piz Bernina (4048m). Am 3. August 2003 stand ich oben (Handy-Foto). Abwärts wählten wir den Weg über eine leichten Kletterei beim Fortezzagrat und den Morteratschgletscher zur Tschiervahütte. Von da aus wanderten wir das romantische Val Roseg hinaus nach Morteratsch.
Es war der schönste (nicht höchste) Gipfel, den ich in meinem Leben bisher je bestiegen habe. Aufmerksame Leser bemerkten: es waren zwei.
Mein ROI: Die doppelte Gipfelfreude
Bei jedem Projekt kommt irgendwann der Punkt, an dem der Kunde – wie ein Teilnehmer einer Bergtour – auf eigenen Füssen stehen und weiter gehen muss, um den Gipfelerfolg, die Zufriedenheit über das erreichte Ziel zu spüren. Wer will schon mit dem Finger auf der Landkarte Gipfel erklimmen ohne je selbst zu spüren, wie es sich anfühlt oben zu stehen?
Das erreichte Ziel liest ein Onliner zum Beispiel an den Kurven der Umfragen, einem höheren Bekanntheitsgrad oder besserem Ruf, der Tonlage und Anzahl der Feedbacks oder Leads ab und gipfelt in steigenden Umsatzzahlen (weitere Hinweise lesen Sie in meinen ROI-Artikeln). Die Freude, etwas gemeinsam geschafft zu haben, ist unbezahlbar. Fotos, die die Gipfelerreichung dokumentieren, sind für ein Unternehmen intern und extern genauso wichtig, wie das Gipfelfoto für viele Bergsteiger. Medienberichte, positive Kommentare über den Erfolg eines Unternehmens verbreiten ein ähnliches Wohlwollen innerhalb des Unternehmens und in der Öffentlichkeit wie jenes eins Gipfelerfolges unter Freunden oder in einer privaten Community. Reputation und Image sind zwei mögliche Wirkungsziele der Kommunikation, die mittels Storytelling verfolgt werden. Und immer geht es um die Übertragung der Bilder in die Unternehmenswirklichkeit: Eine Bergtour ist meine Metapher für ein Kommunikationsprojekt. Und jeder erreichte Gipfel bedeutet für mich eine doppelte Freude: jene des Kunden und meine.
Mein Rückblick als Kommunikationsberaterin
Erlaubt mir, bei dieser Gelegenheit einen Blick auf die vergangenen Jahre zu werfen, die ich mit meiner ersten Website verbracht habe. Bloggen lernt man nur durch bloggen, war meine Devise. Mein Beruf ist nicht Bloggerin, sondern ich berate Unternehmen dabei, ihre On- und Offline-Kommunikation wirksam und effizient zu vernetzen. Üblich war bisher (ich gestehe, gerne Glückspilz zu sein), dass mich potentielle Kunden direkt kontaktieren. Ein Auszug aus meiner Kundenliste: Credit Suisse (Online-Marketing-Strategie), Oerlikon Balzers (Social Media Strategie-Coaching), Axpo (Lehrlingsausbildung), Unesco-Welterbe Tektonikarena Sardona (Facebook-Coaching), Shoppi Tivoli (Checkliste Krisenplan, Netiquette, Blogger Relations), die Stadt Zürich (Social Media Strategie), Nova Energie (Einführung Social Media Strategie), Thermoshield (Verkaufsbriefe, PR) und weitere KMUs (Medienarbeit, Social Media Beratung, Networking-Beratung, Coaching). – Ohne Akquise? – Nein, nicht von ungefähr. Entweder wegen aufgrund von Weiterempfehlungen, meiner Twitter-Aktivitäten (staunen ist erlaubt) oder weil sie durch meinen Newsletter oder die Google-Suche auf mich aufmerksam geworden sind. Mein Blog dient mir nicht nur als Kommunikationsmittel und Dialogmedium, sondern auch als Kompetenznachweis – worüber ich blogge, das steckt in meinem Rucksack. Hätte ich nicht gebloggt und Inhalte zum Thema vermarktet, wie hätten meine Kunden sonst von mir erfahren? Content Marketing wirkt. «Vu nüt chunnt nüt», heisst es in einer Redewendung. Das stimmt, unabhängig davon, ob ich physikalische, psychologische, esotherische oder philosofische Kriterien anwende.
Auf meinem Weg habe ich mit grossen und kleinsten Unternehmen viele, unterschiedlichste Erfahrungen gesammelt. Meine schnelle Auffassungsgabe und mein gutes Gespür war für mich oft ein Vorteil. «Pole, Pole» riefen uns die Sherpas auf dem Kilimanjaro zu. Langsam, langsam. Ein Bergführer geht nicht so schnell voraus, wie er kann, sondern nimmt eine Schrittlänge und einen Rhythmus auf, der dazu taugt, dass seine Kunden es auf den Gipfel schaffen. Dazu gehört ein Gespür nicht nur für die Berge, sondern auch für die Menschen auf ihrem persönlichen Aufstieg. Jeder Berg, jede Wolke über dem Himmel und jedes Team hat seinen eigenen Rhythmus und einen eigenen Antrieb. Nicht jeder Bergsteiger ist gipfelgeil, auch wenn er oben ankommen will. Jeder läuft aus seiner eigenen Motivation heraus und hat seine indiviuellen Hürden. Für mich ist jede Tour und jedes Projekt mit einem neuen Team wieder ein einzigartiger Anfang einer spannenden Entdeckungsreise.
Ein Berg will nicht bezwungen, sondern geliebt werden.
Das gilt für alles was wir tun und erreichen wollen. Ich liebe meinen Beruf als Kommunikationsberaterin. Ich liebe es, neue Herausforderungen zu bestehen. Ich liebe die Berge, einerlei, ob ich vertraute Wege gehe oder neue Gipfel besteige. Es ist schön unterwegs zu sein. Und es ist schön, mal inne zu halten und Meilensteine und Gipfelerfolge zu feiern.
Dies ist also mein neues Online-Zuhause
Besucht Ihr mich mal in meiner Hütte? 😉
Zum Gipfelerfolg haben beigetragen: Thomas Kupferschmied, indem er meinen Bildern den roten Farbtupfer gab, und Micha Kellenberger, der den Blog und die alten Seiten zügelte, sie technisch betreute. Den beiden meinen herzlichen Dank für die angenehme und reibungslose Zusammenarbeit.
Wie gefällt Euch meine neue Website? Ich freue mich über Kommentare und Euren Besuch. Kommt wieder mal, ich liebe Besuch. Ihr seid on- und offline willkommen.
Liebe Bernadette
Der Blog war Cool – jetzt ist er halt einfach noch cooler….
Die Story mit dem Piz Bernina gefällt mir natürlich sehr gut.
Du schreibst:
„Ich liebe die Berge, einerlei, ob ich vertraute Wege gehe oder neue Gipfel besteige. Es ist schön unterwegs zu sein.“
Das ist strategisch interessant…. vertraute Wege nutzen aber auch nach neuen zu suchen (hat ein gewisses Risiko in sich.
Weiterhin viel Spass und Glück.
Urs
Lieber Urs,
herzlichen Dank für dein Feedback. Es freut mich, dass dir mein Blog meine Story gefällt. Apropos neue Wege: Auch auf mir sehr wohl bekannten Bergen können neue Verbindungen von Wegen gegangen wie auch neue Wege eingeschlagen werden. Als SAC-Tourenleiterin führe ich zum Beispiel Touren jeweils so verantwortungsvoll durch, dass ich jederzeit genügend Kräfte und Kapazität habe, auch um mich um das Team zu kümmern. Sollen zusätzliche Risiken abgedeckt werden müssen, würde ich genauso weitere Kapazitäten einholen, wie ich dies in meinem beruflichen Tätigkeit tue und es auch meinen Kunden empfehle 😉