Marcel Bernet richtet sich mit seinem zweiten Buch „Social Media in der Medienarbeit“ an PR-Profis in Agenturen und Unternehmen, also auch an mich. Als Kommunikationsberaterin will ich über den Stand der Online-Medienarbeit informiert sein. Als Verfasserin einer Masterarbeit zum Thema Web 2.0/Social Media habe ich den Bernetblog als Wissensquelle schätzen gelernt.

Im Bereich Social Media halte ich stets die Augen offen, um Trouvaillen aufzuspüren. So habe ich das Buch gleich nach dessen Veröffentlichung erstanden. Da ich es für gut befunden habe, stelle ich es hier vor. Der erste Eindruck beim Durchblättern des Buches ist positiv ausgefallen: Die Leseführung durch die rund 200 Seiten mittels der Social Media Landkarte ist vorbildlich. Strukturiert ist der Inhalt nach den wichtigsten konzeptionellen Fragen: nach Ziel, Zielgruppe über das Angebot bis hin zu den Ressourcen und schliesst mit dem Kapitel über die Erfolgsmessung ab. Für die weitere Inspiration sind die Quellen am Ende des Buches übersichtlich aufgeführt.

Mir gefällt vor allem, dass die Texte informativ, sehr lesefreundlich und ohne unnötigen Ballast formuliert sind. Auf die anregenden Zitate, welche die Kapitel einleiten, möchte ich nicht verzichten. Jede Einleitung fasst das folgende Kapitel zusammen und die Textbausteine sind unabhängig von den vorhergegangenen verständlich. Eine übersichtliche und praxisnahe Anleitung darüber, wie Online-PR in den sozialen Medien funktioniert, ist entstanden. Sie bringt das grundlegende Wissen auf den Punkt, das es braucht, um in der Online-Medienarbeit erfolgreich Fuss zu fassen.

Mit der Begriffsdefinition und dem Versuch die rasante Entwicklung des Paradigmawandels vom Senden hin zur Mitwirkung und zum offenen Dialog in Worte zu kleiden beginnt das erste Kapitel. „Öffentlichkeit entsteht dort, wo sich die Menschen austauschen“, schreibt Marcel Bernet. Die Online-Welt verzeichnet eine markante und rasante Zuwachsrate. Er zeigt auf, wo die Online-Märkte für die Medienarbeit sind. Kompakt und verständlich erklärt er die Anwendungen für den strategisch ausgerichteten Einsatz von: Blogs, Microblogs, soziale Netzwerke, Foren, Wikis sowie Bewertungs-Seiten und Standort-Applikationen. Sehr hilfreich sind auch die Angaben, mit welchem Zeitaufwand für die wichtigsten Social Media Engagements zu rechnen ist, da dieser leicht zu unterschätzen ist.

Es ist ein ideales Handbuch für Einsteiger und frisch Eingestiegene in die Social Media Relations, die gesammeltes fachliches Wissen aufnehmen und umsetzen wollen. Das Zitat von Clay Shirky: „Mitten in einer Revolution weiss niemand, wohin die Reise geht“, macht die Lesenden darauf aufmerksam, dass ihnen ein gedrucktes Buch vorliegt, das täglich um viele Seiten erweitert und umgeschrieben werden könnte.

“Social Media in der Medienarbeit“ empfehle ich PR-Profis besonders, eignet sich jedoch für alle, die den Austausch mit den Meinungsmachern in den „sozialen“ Medien professionell angehen wollen.